Julie Soléy bietet Sonnenschutz so angenehm wie Duschen. Auf individuelle Hauttypen angepasst bietet Julie Soléy eine automatisierte Sonnenschutz-Dusche für Hotels und Luxusliner.

Drei der vier Gründer: Carsten Conrad, Julia Englert und Daniel Szkutnik studierten Wirtschaftswissenschaften im Bachelor und Master berufsintegrierend. In ihrer letzten Veranstaltung, Business Planung, sollten sie gemeinsam ein geschäftsfähiges Produkt erarbeiten. Innerhalb einer Planungsphase von zwei Monaten entwickelten sie einen rudimentären Entwurf einer Sprühmaschine, die Körper bemisst und Sonnencreme versprüht. Was zunächst als Spaß betrachtet und aufgrund der brühenden Hitze im Sommer vor zwei Jahren entstanden ist, wurde erst nach und nach ernster.

Ihr Professor ermutigte die Gründer*innen, ihre Idee weiter zu verfolgen. Das vierte Gründungsmitglied Patrick Rößler, er ist gelernter Techniker, kam Anfang November 2016 ins Team und treibt seitdem die technische Entwicklung der Sonnenschutz-Dusche voran. In dieser Teamkonstellation landeten die Gründer über Umwege auf der Suche nach dem EXIST-Gründerstipendium beim Gründungsbüro der Universität Koblenz-Landau. Die Zusammenarbeit empfand Daniel Szkutnik als „überragend“. „Alles ging sehr schnell, die Kommunikation war super und innerhalb von drei Wochen konnten wir den Antrag auf das EXIST-Gründerstipendium abschicken und das obwohl es gerade Weihnachtszeit war“.

Nach ersten Gesprächen mit Rechtsanwälten für Markenrecht änderten die vier den Namen von „Soléy“ in Anlehnung an die Gründerin Julia Englert in „Julie Soléy“. Seitdem arbeiten sie mit dem fiktiven Charakter Julie, die neben der Homepage auf der gesamten Werbung als allgegenwärtiger Charakter wiederzufinden ist.

Als Zielgruppe fungieren momentan alle Hotelketten mit mehr als 5 Sternen, Luxusliner und Beachclubs in sonnenreichen Ländern. Daniel Szkutnik erklärt die Entscheidung damit, dass der Markt für Luxusreisen sehr konstant bzw. sogar zunehmend wachse. Zusätzlich haben diese Hotelketten eigene Techniker. „So benötigen wir kein Techniker-Netzwerk in den anderen Ländern“. Man könnte die Sonnenschutz-Dusche auch für alle Hotels mit mehr als 3 Sternen und Badewelten, z.B. an der Ostsee, anbieten. Hierfür müsste jedoch die Technik geändert werden, da eine schnelle Abfertigung für möglichst viele Menschen momentan nicht im Fokus stehe.

Das Produkt funktioniert ähnlich wie eine Bräunungsdusche, allerdings wird mit Sensoren und drei Gerätearmen gearbeitet. Nachdem der Körper von der Maschine ausgemessen wurde, fahren die Arme von unten nach oben, jedoch nur bis zu den Schultern. Über ein Luftschild, also einer Düsenkombination über den eigentlichen Sprühdüsen der Sonnencreme wird verhindert, dass Haare und Gesicht eingesprüht werden. Ein zusätzlicher positiver Effekt: das Luftschild trocknet die Sonnencreme direkt an der Haut, so ist kein händisches Nachreiben erforderlich. „Durch eine 2-geteilte Kapsel kann zudem das Gesicht nachträglich händisch versorgt werden, da das maschinelle Einsprühen im Gesicht von vielen als unangenehm empfunden wird“. Sensorgestützte Körpermessung und individuelle Sonnencremewahl durch das eigenentwickelte Kapselsystem (ähnlich wie bei Nespresso) differenziert das Produkt der Gründer vom Wettbewerb. Die Gründer streben zunächst an mit drei Sonnencremeherstellern zusammenarbeiten, die jeweils ihre Cremes in Varianten Lichtschutzfaktor 15, 30 und 50 in den Kapseln von Julie Soléy anbieten.

Momentan wird noch ausgelotet, ob die weitere Finanzierung über eine Investorensuche oder Crowd-Investor-Unternehmen laufen wird, denn 800.000 € werden bis zum Markteintritt benötigt. Eine erste Kapitalrunde von 100.000 € bekamen die Gründer bereits von der Investitions- und Strukturbank. Innerhalb der nächsten zwei Monate wird der Prototyp funktionsmäßig fertig gebaut.

www.julie-soley.com